16.11.2021
Stadtwerke Mühlacker GmbH führen im Erdgas ein neues Tarifmodell ein und erhöhen zum 1. Januar 2022 ihre Strom- und Erdgaspreise leicht.
Transparent und günstig: SWM Privat Gas Best
Im Sommer haben die Stadtwerke Mühlacker einen neuen Erdgastarif für ihre Kunden vorgestellt. Dieses Produkt besteht aus 7 Preisstufen, die sich parallel zu den Stufen der Netzentgelte bewegen. Damit wird dem Kunden eine transparente Abrechnung ermöglicht und es ist sichergestellt, dass jeder abhängig von seinem Verbrauch den für ihn besten Preis erhält. „SWM als Abkürzung für Stadtwerke Mühlacker, und Best als Hinweis auf die Bestabrechnung, ergeben den neuen Produktnamen.“, erklärt Michael Meinecke Leiter Vertrieb und Marketing bei den Stadtwerken Mühlacker.
Diesen Tarif werden die Stadtwerke zum 01.01.22 einführen. Da es sich um eine Vertragsanpassung handelt, müssen alle Kunden, die noch nicht umgestellt haben, dieser Anpassung schriftlich zustimmen. Das geht nur, wenn die dafür aus der Zeit geratenen Verträge gekündigt werden. Um den Umstieg zu erleichtern, schicken die Stadtwerke allen Kunden einen vorausgefüllten Vertrag zur Unterschrift zu. „Wir wissen, dass das für unsere Kunden ein zusätzlicher Aufwand ist, den wir ihnen gerne erspart hätten, aber wir können nur so ein Preissystem anbieten, dass auch in Zukunft eine faire und transparente Abrechnung ermöglicht und im Vergleich zu anderen Anbietern ein günstiges Angebot darstellt“, begründet Axel Detmer, Prokurist der Stadtwerke Mühlacker.
Die Energiemärkte befinden sich derzeit in einem erheblichen Ungleichgewicht aus Angebot und Nachfrage. Zusätzlich hat der lange Winter zu einem reduzierten Füllstand der Erdgasspeicher geführt. Im Sommer wurde weniger Wind- und Photovoltaik-Strom erzeugt. Diese Lücke ist mit Strom aus Gas- und Kohlekraftwerken geschlossen worden. In der Folge waren die Strom- und Gaspreise an den Großhandelsmärkten im Oktober diesen Jahres drei- bis viermal höher als im Vorjahr. „Die langfristige Beschaffungsstrategie für Tarifkunden ermöglichte es, extreme Preisänderungen abzumildern. Deshalb sind die Stadtwerke in der Lage, ihren Haushalts- und Gewerbekunden weiterhin günstige Preise anzubieten.“, erklärt Detmer.
Steigende Beschaffungs- und Netzkosten führen zur Erhöhung bei Strom- und Erdgastarifen
Die Energiepreise des Kunden setzen sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen: Energie und Vertrieb, vor allem aber Steuern, Abgaben und Umlagen sowie den regulierten Netzentgelten. Für 2022 wurde im Strom eine Senkung der EEG-Umlage festgelegt. Dies allein reicht jedoch nicht aus, um den Anstieg der Netznutzungsentgelte und Beschaffungskosten auszugleichen. In den Sonderverträgen Strom wird der Arbeitspreis und Grundpreis erstmals seit 2020 angehoben. Der Arbeitspreis erhöht sich um 0,56 Cent/kWh (brutto). Der Grundpreis erhöht sich um 11,90 Euro pro Jahr, was auf den Anstieg der Netznutzungsentgelte zurückzuführen ist. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 2.134 Kilowattstunden pro Jahr, bedeutet das eine Preiserhöhung von 23,85 Euro pro Jahr (3,3%) oder 2 Euro pro Monat.
Im Erdgas wurde die CO2 Umlage wie beschlossen angehoben und die Preise für die Netznutzung sind gestiegen. Daher kommt es für alle Vertragsabschlüsse zum 1. Januar 2022 zu einer leichten Preiserhöhung. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 17.206 Kilowattstunden pro Jahr ist trotz turbulenter Energiemärkte eine Preiserhöhung von lediglich 20,19 Euro pro Jahr (1,6%) oder 1,68 Euro pro Monat erforderlich.