Die vorliegende Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) wurde in Anlehnung an den Standard des Greenhouse Gas (GHG) Protocol erstellt. Dieser international anerkannte Standard dient als Grundlage für die einheitliche Erfassung, Berechnung und Berichterstattung von betrieblichen Treibhausgasemissionen. 1)
Das primäre Ziel dieser Bilanz ist es, die durch unsere betrieblichen Aktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen präzise zu bestimmen. Dies ermöglicht uns, unseren Beitrag zum Klimawandel genau zu quantifizieren und zu verstehen. 2)
Auf Basis dieser Erkenntnisse können wir effektive Strategien und Maßnahmen zur Reduzierung unserer Emissionen entwickeln und umsetzen. Weitere Informationen zu unseren umgesetzten und geplanten Maßnahmen finden Sie in unserer Dekarbonisierungsstrategie.
Eine vollständige Treibhausgasbilanz erfordert die Berücksichtigung aller unternehmensbedingten Emissionen, einschließlich vor- und nachgelagerter Prozesse. Zur besseren Strukturierung und Analyse werden diese Emissionen in direkte und indirekte Kategorien unterteilt. Direkte Emissionen entstehen unmittelbar innerhalb unserer Unternehmensgrenzen. Indirekte Emissionen resultieren aus vor- und nachgelagerten Aktivitäten, die mit unserem Geschäftsbetrieb in Verbindung stehen, aber von anderen Unternehmen, Dienstleistern oder Kunden verursacht werden.
Für eine präzisere Differenzierung der Emissionsquellen nutzen wir das vom GHG-Protokoll entwickelte Scope-Konzept. Dieses unterteilt die Emissionen in drei Bereiche. Scope 1: Direkte Emissionen aus unternehmenseigenen oder kontrollierten Quellen (z.B. Verbrennung von Kraftstoffen in eigenem Unternehmen). Scope 2: Indirekte Emissionen aus der Erzeugung von eingekaufter Energie (z.B. Strom, Wärme). Scope 3: Alle anderen indirekten Emissionen, die in der Wertschöpfungskette des Unternehmens entstehen (z.B. Geschäftsreisen, Pendeln der Mitarbeiter, Entsorgung von Abfällen).2)
Diese detaillierte Aufschlüsselung ermöglicht es uns, unsere Emissionsquellen genau zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Reduzierung unseres CO2-Ausstoßes zu entwickeln.
1) WWF und CDP (2014): Vom Emissionsbericht zur Klimastrategie – Grundlagen für ein einheitliches Emissions- und Klimastrategieberichtswesen, Berlin.
2) WRI und WBCSD (2004): The Greenhouse Gas Protocol. A Corporate Accounting and Reporting Standard. Revised Edition.
Durch starken Treibhauseffekt resultiert eine globale Erwärmung. Nicht alle Gase, die in die Erdatmosphäre gelangen, haben einen erderwärmenden Einfluss. Jedoch sind beispielsweise CO2, Methan (CH4), Lachgas (N2O), Fluorkohlenwasserstoff (HFC) etc. dafür bekannt, dass sie auf das Klima einwirken.
Die Treibhausgase verweilen unterschiedlich lang in der Atmosphäre und unterscheiden sich auch in weiteren Dingen wie zum Beispiel der Wärmeabsorptionswirkung. Ein Kilogramm eines Treibhausgases im Vergleich zu einem anderen Treibhausgas derselben Menge ist somit nicht direkt vergleichbar. Um den erwärmenden Einfluss der Treibhausgase miteinander vergleichen zu können, gibt es die sog. CO2-Äquivalente. Als Basis dient die CO2-Wirkung auf das Klima und den Treibhauseffekt. Eine dimensionslose Kennzahl beschreibt das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential = GWP) des jeweiligen Gases. So hat 1 kg CO2 einen Faktor von 1. Methan hat den Faktor 25 und somit eine größere Klimawirkung. Würde ein 1 kg Methan in die Erdatmosphäre gelangen, so multipliziert man dies mit dem Faktor 25 und erhält somit die CO2-Äquivalente. Ein Gas, welches eine starke Auswirkung auf die Erwärmung hat, ist etwa Schwefelhexafluorid (SF6), dieses hat einen Faktor über 20.000. Diese Faktoren sind wichtig für eine THG-Bilanz.