USA-Reise unseres Mä(ee)hbuses nach 20 treuen Dienstjahren für die Stadtwerke.

18.08.2017

Kommunalorange und mit den drei unverwechselbaren Punkten zogen sechs Freunde durch die USA und verwunderte Blicke auf sich.

Nach zwanzig Jahren kannte ich alle Stadteile von Mühlacker in und auswendig und konnte meine Zuverlässigkeit in rund 190.000 km unter Beweis stellen. Aber da musste doch noch etwas möglich sein. Zum meinem Glück plante ein Mitarbeiter der Stadtwerke eine längere USA-Reise und kam auf die Idee, mich mitzunehmen. Ein Eignungstest für die zu erwartenden Strapazen ergab, dass der Internist gleich sein ok gab. Motor und Getriebe galten bei mir als unverwüstlich. Nur der Orthopäde hatte einige Einwände. Mein Bewegungsapparat schien doch etwas vom Zahn der Zeit angegriffen zu sein. Also erhielt ich neue Traggelenke und Stoßdämpfer.

Dann ging es endlich auf die große Reise. Am 03.03.2017 wurde ich von meinem neuen Besitzer, im Hamburger Hafen abgegeben. Seine Freude war riesig, als er mich dann am 06.04.2017 im Hafen von Baltimore abholte. Dann ging es Schlag auf Schlag. Erste Schwarzbären sahen mich ebenso verwundert an wie ich sie, diese wohl noch halb im Winterschlaf. In großen Tagesetappen ging es weiter Richtung Westen. Zentren der Musikgeschichte besuchte ich in Nashville und Memphis. Dann musste ich mich sputen, immer wieder auf Resten der alten, legendären Route 66, denn weitere Freunde meines neuen Besitzers sollte ich in Las Vegas abholen.

Nach der Überquerung des Colorado-Plateaus sahen wir zum ersten Mal die Spiel- und Vergnügungsstadt Las Vegas und nahmen weitere Personen mit viel Gepäck auf. Somit war die Reisegruppe mit fünf Paddlern, Kajaks und Ausrüstung komplett. Meine Besatzung wollten sich den Grand Canyon von unten anschauen und sind deshalb 16 Tage durch seine Schlucht gepaddelt und ich konnte mich erholen. Nach vier Wochen mit fünf Mitfahrern verließen mich vier davon in San Francisco, da ihr Urlaub zu Ende ging. Mit meinem Besitzer ging es über die Golden Gate Brücke wieder Richtung Osten, wir überquerten die Great Dividing Range, die Wasserscheide zwischen Pazifik und Atlantik und erreichten pünktlich die Hafenstadt Baltimore an der Ostküste, wo ich nach einigen bürokratischen Hürden im Hafen abgestellt wurde und noch ein paar Tage auf meine Rückverschiffung warten musste.

Insgesamt bin ich 20 000 km durch die USA gefahren und häufig ich von wildfremden Personen fotografiert worden. Alle waren begeistert von mir. Ich kann ohne Übertreibung aber mit Stolz sagen, dass ich ein absolutes Unikum in den Vereinigten Staaten war und bekannt wie ein bunter Hund. Und dies trotz meines oft belächelten 2,4 Liter Saugdieselmotors mit lächerlichen 58 KW Leistung.